Dieser Lost Place stand schon länger auf unserer Liste und wir waren auch schon einmal dort, allerdings hat bei diesem Besuch unsere Technik gestreikt. Also sind wir nochmal hin und haben die Bunker, in denen die SA-5 Gammon, wie der Nato Codename für das Langstrecken-Flugabwehrsystem lautet, erkundet. Das Flugabwehrsystem wurde von der ehemaligen UdSSR entwickelt und war in den Osteuropäischen Staaten unter dem Namen S-200 Wega bekannt.
Diese Anlage in Brandenburg wurde von der NVA genutzt und ist frei zugänglich, sofern man weiß, wo man suchen muss. Bei der Recherche zu dieser militärischen Anlage, haben wir einen Lageplan entdeckt, der uns die Position der einzelnen Bunker für die Raketen gezeigt hat, sowie die Bunker, in denen die Mannschaften untergebracht waren. Leider ist der Zustand der meisten Bunker nicht mehr sehr ansehnlich, aber die Größe der Anlage kann man sich sehr gut vorstellen. Zu DDR Zeiten war die ganze Gegend Sperrgebiet und nur wenige Menschen wussten, was sich hinter den Zäunen verbarg.
In der ehemaligen DDR waren eine Vielzahl von Flugabwehrsystemen stationiert, wie aus dem zugehörigen Artikel bei Wikipedia hervorgeht. Die hier in unserem Blog beschriebene militärische Anlage in Brandenburg diente in den 1970er und 1980er Jahren als Standort für Flugabwehrraketen der NVA. Diese Raketensysteme waren ein wichtiger Teil der Verteidigungsstrategie der DDR gegen feindliche Luftangriffe. Geschützt in großen Bunkern, waren die einzelnen Raketen untergebracht und haben auf ihren Einsatz gewartet.
S-200 Wega alias SA-5 Gammon
Eines dieser Raketensysteme war die S-200 „Wega“, ein Langstrecken-Flugabwehrraketensystem, das für die Abwehr von Überschallzielen konzipiert wurde. Es bestand aus mehreren unabhängigen Komponenten, einschließlich eines Radars, eines Kommandozentrums und mehreren Abschussvorrichtungen, die über ein Netzwerk miteinander verbunden waren. Zusätzlich waren in der DDR auch noch Systeme der Bauart S-75 und S-125 stationiert. Dieses Netz sollte einen feindlichen Angriff der Nato durch Flugzeuge und Marschflugkörper aufhalten bzw. verzögern, denn dies war vermutlich nur der erste Verteidigungsgürtel.
Es ist immer wieder faszinierend, diese Orte zu besuchen und sich vorzustellen, wie sie einst ausgesehen haben mögen und wie sie genutzt wurden. Sie bieten auch eine einzigartige Gelegenheit, die Vergangenheit auf eine andere Art zu erleben. Das andere Besucher dieser Orte anderer Meinung sind, sieht man immer wieder an den zurückgelassenen Müllbergen. Man findet wirklich alles, von Asbestplatten über Computer und Autorückstände, bis hin zu Abfällen, die man nicht mal im eigenen Haushalt hat.
Noch ein kurzes Statement zum Intro des Videos. Es sollte ein wenig aufregender sein, aber leider hat Florian die Drohne beim zweiten Flug geschrottet und damit mussten wir mit dem Videomaterial auskommen, dass wir bis dahin gefilmt hatten. Zum Glück hat es nur die Propeller erwischt und der Rest der Drohne hat es mehr oder weniger ohne Schaden überstanden. Und nun wünschen wir euch viel Spaß beim Video.
Ein weiterer Artikel der sich mit den Raketenstreitkräften der NVA beschäftigt ist Was blieb von der Raketenabteilung-1 der NVA?